"Das Geräusch war laut, brutal, verriet die gewaltsame Zerstörung von Eigentum. Das Zersplittern von Holz rief in der Nachbarschaft jedoch keinerlei Reaktionen hervor. Die Axt donnerte ein zweites Mal in die Tür…"
Unterschiedlicher könnten die Lebensbedingungen der Menschen zu beiden Seiten des Flusses nicht sein. Parkähnlich angelegte Grundstücke, protzige oder dezent exklusive Villen säumen den nördlichen Uferrand. Eines haben alle Villen gemeinsam: Ihre Bewohner kommen nicht umhin, beim Ausblick in ihre Gärten das andere Ufer mit einzubeziehen. Graue Betonklötze, bröckelnder Putz, blinde Scheiben, Holzverschalungen, Treppenaufgänge von Unrat übersät. Machtstreben auf der einen Seite, Hoffnungslosigkeit auf der anderen. Kontakte werden vermieden. Doch der Schein trügt. Ungeahnte zwischenmenschliche Beziehungen, kriminelle Verbindungen von einem Ufer zum anderen, schlummern im Verborgenen. Ein brutaler Mord löst panische Angst auf beiden Uferseiten aus. Kommissar Borchert, dienstmüde, kann durch sein planloses Vorgehen weitere Verbrechen nicht verhindern.