Der Regen hatte London in den letzten Tagen in ein bleigraues Tuch gehüllt. Tröpfchen fanden beständig ihren Weg von den weit aufgespannten Schirmen herunter und bildeten träge Pfützen auf den kopfsteingepflasterten Straßen. Es war genau die Art von Wetter, die in alten Geschichten als "der graue Schleier Londons" beschrieben wurde, obgleich es in Wahrheit eher unangenehm als romantisch wirkte.
Inspektor Harringford zog den Kragen seines Mantels enger um seinen Hals, während er sich durch die schmalen Gassen von Southwark bewegte. Neben ihm schritt Sergeant Throckmorton, ein Mann von imposanter Statur, dessen Anwesenheit in jedem Verhörraum den Verdächtigen das Herz in die Hose rutschen ließ. Sie beide waren auf dem Weg zu dem kleinen Ateliers, das früher dem Bildhauer Elias Fortesque gehörte – bis ihn ein Verbrechen aus dem Leben riss.
"Heute ist es besonders schlimm, was?" murmelte Throckmorton und kippte den Kopf leicht zur Seite, um das Regenwasser von seinem Hut abzuschütteln. "Dieses Wetter passt aber irgendwie zur Tat. Ein wenig dramatisch, findest du nicht? Wie in einem alten Theaterstück."