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La Vera Cruz in Segovia : Dialektische Untersuchungen zu Ursprung, Baugeschichte und Funktion eines romanischen Zentralbaus in Alt-Kastlien

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Die Zentralbaukirche La Vera Cruz vor den Toren Segovias wird seit dem 17. Jahrhundert in der (kunst)historischen Forschung als eine der wenigen erhaltenen Gründungen des Templerordens angesehen. Verschiedene Fakten wurden bis heute zur Begründung jener Ursprungsthese herangezogen: Die Nachrichtenlosigkeit über Stiftung und rechtliche Zugehörigkeit des Gebäudes, seine polygonale Form, seine Weihinschrift von 1208.

In der vorliegenden Arbeit werden auf der Basis eines dialektischen Diskurses die Argumente für und wider einen historischen Zusammenhang zwischen La Vera Cruz und den Templern sowie die daraus resultierenden Ergebnisse und Problematiken untersucht.

Als primäre Erkenntnis der Studie läßt sich festhalten, daß sich La Vera Cruz zu keiner Zeit in einer institutionellen Verbindung mit dem Templerorden befunden hat, sondern bereits 1128 in einer Güterliste der Chorherren vom Heiligen Grab erwähnt wird. Die architektonische Anlage und der topographische Bezug belegen, daß La Vera Cruz in imitatio et memoriam der Jerusalemer Heilig-Grab-Kirche mit integrierter Grabesädikula – vermutlich von einer Person des spanischen Adels – als Begräbnis- und Friedhofskirche errrichtet worden ist. Nicht nur unter den wenigen, hier erstmals vergleichend vorgestellten und in ihrer funktionalen Bedeutung analysierten Zentralbaukirchen der Sepulchriner, auch innerhalb der allgemeinen Architekturtypologie abendländischer Heilig-Grab-Kirchen nimmt La Vera Cruz eine herausragende Stellung ein.