Es ist der letzte Zug in dieser Spätsommernacht. Wo sich am Tage unentwegt Reisende tummeln, jeder Platz in Windeseile wieder besetzt ist, herrscht nun gespenstische Stille. Die letzten Fahrgäste haben sich in ihre eigene, kleine Welt geflüchtet, so weit es geht voneinander getrennt.
Wir sind dabei, beobachten, lauschen ihren Geschichten des vergangenen Tages, nur eine kurze Momentaufnahme, ein magischer Augenblick.
Draußen zieht haltlos die Welt vorbei. Das Sonnenlicht hat sich schon längst verabschiedet, um anderen Erdteilen Leben ein zu hauchen. Hier herrscht die Nacht, nur durch eine Glasscheibe von der handvoll Seelen im Inneren getrennt, zum Greifen nah, aber flüchtig und unerreichbar.
Der Zug hat Fahrt aufgenommen, bohrt sich in die immer dichter werdende Dunkelheit - und wir begleiten ihn.