Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Karin Bucha Classic ist eine spannende, einfühlsame geschilderte Liebesromanserie, die in dieser Art ihresgleichen sucht.
Mühelos fährt der schwere Wagen den Hang hinauf, vorbei an kleinen Bergen von Schnee, die den Weg säumen. Bäume, schneeverhangen, im Mondlicht glitzernd, huschen vorüber, und dann biegt er in die Einfahrt ein und gleitet lautlos vor den Eingang des hellerleuchteten Hauses. Dr. Jürgen Wellhof greift nach dem Paket, das sorgfältig verpackt neben ihm gelegen hat. Ehe er das Haus betritt, gleitet sein Blick über die Front des Hauses mit den breiten, tiefen Fenstern. Man schreibt den achten Dezember. Wie eine Kostbarkeit trägt er das Paket in der Hand. Es ist eine Kostbarkeit für ihn und für die liebste, geliebte Frau, die er damit überraschen will. Schon in der Diele umfängt ihn die warme, anheimelnde Atmosphäre des Hauses und, nachdem er seine Garderobe dem Mädchen übergeben hat, muß er sekundenlang die Augen vor dem Glanz schließen, der ihm aus dem Wohnzimmer entgegenstrahlt. Überall Blumen, Blumen. Dunkelrote Rosen in schier verschwenderischer Fülle füllen die wertvollen Vasen und verbreiten einen süßen, berauschenden Duft. Dazwischen Kerzen in silbernen Leuchtern und inmitten von Tannengrün. Die Schiebetür ist geöffnet, und er sieht im Nebenzimmer die festlich gedeckte Tafel. Auch hier brennen nur Kerzen. In zwanglosen Gruppen stehen die wenigen Gäste. Es ist ein kleiner intimer, aber auserlesener Kreis. Doktor Wellhof kennt sie seit Jahren. Seine hellen Augen suchen nur eine, und da löst sie sich schon aus einer Gruppe. Im schwarzglänzenden Abendkleid von raffinierter Einfachheit, die hohe, schmale Gestalt vorteilhaft zur Geltung bringend, kommt sie auf ihn zu. Ihr rassiges Gesicht scheint heute nur von den dunklen Augen beherrscht zu sein.