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Und wieder Capucine : Wyatt Earp 139 – Western

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"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Hoch oben in der nordwestlichen Ecke Colorados, da wo der breite Green-River das Land verläßt, stand auf einer weithin sichtbaren Anhöhe die Norton-Ranch.

Es war die seltsamste Ranch, die es je in den Unionstaaten Amerikas gegeben hat. Dabei wirkte sie äußerlich einfach, unauffällig und nicht einmal sonderlich groß.

Wenn man durchs Ranchtor den Hof betrat, sah man links, wie es üblich war, den Wohntrakt mit der offenen Veranda – einen schmucklosen Bau –, daneben einen kleinen steinernen Schuppen, der wahrscheinlich als Schmiede diente. Die rechte Hofseite wurde vom Stallbau begrenzt, und den Abschluß des Hufeisens bildeten das Bunkhaus, die Scheune und zwei kleine Schuppen.

Die Ranch gehörte seit einem Vierteljahrhundert der englischen Familie Norton. Die Nortons stammten aus Cumberland und hatten hier die Stürme der Pionierzeit Amerikas überdauert. Seit dem Tod des alten Norton führte sein Sohn Greg den Ranchbetrieb. Greg war ein Bursche von neununddreißig Jahren, hochgewachsen, hartgesichtig, zähledern, ein Brite vom Scheitel bis zur Sohle; und dennoch ein Cowboytyp, wie ihn nur dieses Land prägen konnte.

Die Ranch war unter dem jungen Greg Norton nicht eben aufgeblüht; im Gegenteil, sie verlor mehr und mehr Rinder, und niemand wußte so recht, woran das eigentlich lag. Auch kümmerten sich andere Leute nicht weiter um die Norton-Ranch; sie lag viel zu weit ab von der Stadt Sparks und auch von der Overland-Street, die sich am nördlichen Ufer des Green-River dahinzog.

So war vermutlich auch niemandem aufgefallen, daß im letzten halben Jahr fast sämtliche alte Cowboys die N-Ranch verlassen hatten. Vor zwei oder drei Monaten hatte Norton