Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Ihre Schritte hallten laut in dem fast leeren Haus wider. Alle Möbel, die sie entbehren konnte, hatte Laura bereits verkauft. Die wenigen, die sie behalten wollte, wirkten verloren in den großen Räumen. Sie schafften es nicht, den Schall von Stimmen, Tritten, klapperndem Geschirr und Kinderlachen zu schlucken, sodass ein ständiges Echo die Zimmer belebte. Um Noah nicht zu wecken, zog Laura ihre Schuhe aus und lief fast lautlos auf Strümpfen weiter. So leise wie möglich öffnete sie die Tür des Kinderzimmers und sah hinein. Trotz seines beharrlichen Protests, er sei schon groß und brauche keinen Mittagsschlaf mehr, war Noah doch noch eingeschlafen. Mit einer Hand drückte er Hasi, seinen besten Freund, fest an sich. In der anderen hielt er einen Zipfel des Kissens, an dem er beim Einschlafen genuckelt hatte. Eigentlich war Noah dem Alter, in dem er einen Schnuller oder Bettzipfel brauchte, längst entwachsen. Dass die Nuckelei seit einigen Wochen wieder zu einem festen Einschlafritual geworden war, überraschte Laura dennoch nicht. Einem Zweijährigen blieben die Sorgen, die auf seiner Mutter lasteten, nicht verborgen. Und auch wenn er ihr ganzes Ausmaß noch nicht verstehen konnte, beunruhigten sie ihn trotzdem so sehr, dass Hasis Anwesenheit allein nicht mehr ausreichte, um friedlich schlummern zu können. Laura schloss die Tür wieder. Manchmal wünschte sie sich, sie könnte es sich so einfach machen wie ihr Sohn und ihre Sorgen und Ängste mit einem Bettzipfel verscheuchen. Oder sie hätte einen so guten Freund wie Hasi, dem sie ihr Herz ausschütten könnte. Doch die wenigen Menschen, von denen sie glaubte, dass sie ihre Freunde wären, hatten sich gleich nach dem Bootsunglück zurückgezogen. Ihre Freundschaft war zu frisch und nicht tief genug gewesen, um diesem Schicksalsschlag standhalten zu können. Für eine junge, trauernde Frau und ihren kleinen Sohn gab es keinen Platz in einer Gemeinschaft, die sich traf, um Spaß zu haben und den grauen Alltag zu vergessen. Für Laura spielte das jetzt keine Rolle mehr.