Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Es wird dir sicher gefallen in München«, sagte Baron Friedrich von Kant zu seinem jungen Freund Baron Jakob von Meul, der nach längerer Zeit der Abwesenheit wieder einmal auf Schloss Sternberg weilte, wo Friedrich mit seiner Familie lebte. »Das ist eine interessante Stadt, Jakob – und du bist, gestatte einem alten Freund, dir das zu sagen, durchaus in Gefahr, ein Eigenbrötler zu werden. Deshalb denke ich, dass es gut für dich ist, wenn du an einen Ort ziehst, wo viel los ist, wo du interessante Menschen kennenlernen wirst und wo du dich nicht so ohne weiteres verstecken kannst.« Das ausdrucksvolle Gesicht des schmalen, dunkelhaarigen jungen Mannes an seiner Seite verzog sich zu einem skeptischen Lächeln. »Ich weiß nicht, Fritz«, erwiderte Jakob. »Wenn diese Stelle an der Universität, die man mir angeboten hat, nicht außerordentlich interessant wäre, dann hätten mich keine zehn Pferde nach München gebracht. Du weißt, mir ist Trubel zuwider, und all diese schönen, begabten Menschen, die sich dort tummeln, schrecken mich eher ab.« »Vorurteile!«, rief Friedrich. »Du bist jung, Jakob, genieß endlich dein Leben, statt dich ständig nur der Arbeit zu widmen. Du bist doch bereits ein bekannter Biologe – mit nicht einmal dreißig Jahren. Wie weit willst du es denn noch bringen?« Jetzt war Jakobs Lächeln verlegen. »Das ist das Einzige, was ich kann, Fritz. Ohne meinen Beruf wäre ich verloren. Und außerdem, du weißt ja…« Seine Stimme verklang. »Ja, ich weiß«