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Zu Hause auf dem Stolze-Hof : Mami 1930 – Familienroman

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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

»Toni, du hast Pannina viel zu früh zurück genommen. Du mußt immer daran denken, daß unsere Lady recht gut weiß, wie sie einen Sprung anzugehen hat. Wenn du glaubst, du mußt ihr zuviel helfen, dann wird sie die Hindernisse reißen. So wie jetzt.Henning Stolze, der Besitzer des Reitstalls und Gestüts »Moorebene«, gab der dreizehnjährigen Antonia Kroll weitere Tips. Toni, wie das Mädchen gerufen wurde, ritt nun schon seit sechs Jahren, mittlerweile hatte sie auch einige kleinere Turniere bestritten und meist recht gut abgeschnitten.Aber jetzt war es zum ersten Mal so, daß sie das beste Pferd aus dem Stall, Pannina, auf einem großen Turnier reiten durfte. Und dafür war es einfach notwendig, daß die beiden, Pferd und Reiterin, sich blind verstanden. Henning, dem nicht nur der Reitstall mit einer Pferdepension und das Gestüt, sondern auch Pannina gehörte, war eigentlich recht stolz auf das Mädchen, das so gut mit seiner Lady, wie er das Pferd liebevoll nannte, zurechtkam. Aber noch fehlten die letzten Feinheiten, noch waren die beiden nicht genügend aufeinander eingespielt. Deshalb hatte Pannina jetzt auch bei einem relativ leichten Sprung die Stange gerissen, weil Toni in ihrem Eifer viel zu früh die Zügel angezogen hatte.Sie kam jetzt hinübergeritten zu Henning, dem hochgewachsenen, strohblonden Mann mit den leuchtend blauen Augen und dem sympathischen, etwas kantigen Gesicht. Henning Stolze war Junggeselle, wie alle Mädchen wußten, die regelmäßig zum Reiterhof kamen, und nicht wenige von ihnen himmelten ihn maßlos an, was er aber nur mit einem abwehrenden Schmunzeln zur Kenntnis zu nehmen pflegte. Der Reiterhof und das Gestüt waren sein Leben, und in seiner karg bemessenen Freizeit las er oder ging mal ins Theater. Für Frauen war da einfach kein Platz, und für junge Mädchen noch viel weniger.Jetzt tätschelte er seiner Stute das weiche Maul, während Toni, die in einer abgetragenen Reithose und dem obligatorischen Helm auf dem Pferd saß, ihn ein wenig unglücklich von oben ansah.»Da hat das Timing noch nicht gepaßt, stimmt's?« stellte sie unglücklich fest.Henning lächelte sie aufmunternd an. »Wir haben ja noch fast eine Woche Zeit, du wirst es schon schaffen.