Analyse und Forschung

Das Ideal der bĂŒrgerlichen Familie ist, dass die Frau sich wie selbstverstĂ€ndlich, unbezahlt und unsichtbar um Kinder und Hausarbeit kĂŒmmert, wĂ€hrend der Mann das Geld verdient. Aus mikrosoziologischer Perspektive untersucht die Autorin, was nun passiert, wenn dieses Ideal nicht lĂ€nger akzeptiert wird und Paare zu einem Arrangement der Teilung von Erwerbs-, Haus- und FĂŒrsorgearbeit kommen, weil sie nicht mehr von geschlechtlicher Arbeitsteilung ausgehen. In detailreichen Beschreibungen von gleich- und gegengeschlechtlichen Paaren unterschiedlicher sozialer Milieus, die mit kleinen Kindern zusammen in einem Haushalt leben, werden neue und alte Logiken und (Ir-)RationalitĂ€ten alltĂ€glicher Praxis sichtbar. So kann man nachvollziehen, was gegenwĂ€rtig fĂŒr Frauen und MĂ€nner in Familien denkbar, sagbar und machbar ist. In diesen SelbstverstĂ€ndlichkeiten und NormalitĂ€ten zeichnen sich Transformationen der symbolischen Geschlechterordnung ab.