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Das Hotel als Mikrokosmos der Gesellschaft. Die Grundsituation ist dabei eine besondere: Die Menschen sind unterwegs und befinden sich in der Regel nicht in ihrer gewohnten Umgebung. Es gibt unter dem Personal wie auch bei den GĂ€sten Hierarchien, die bisweilen durchbrochen werden. IdentitĂ€ten sind oft trĂŒgerisch. Filmhistoriker und -wissenschaftler beleuchten verschiedene Facetten des Hotelfilms bzw. das Hotel als Filmmotiv vom Stummfilm bis zur Gegenwart. Literaturverfilmungen (Vicki Baum, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Klaus Mann) spielen dabei ebenso eine Rolle wie das Hotel als Dreh- und Aufenthaltsort fĂŒr Filmschaffende (R. W. Fassbinders "Warnung vor einer heiligen Nutte"), als Transitraum (insbesondere fĂŒr Exilanten) oder als BegegnungsstĂ€tte fĂŒr Hochstapler und Diven sowie Ferien- und Sehnsuchtsort u. a. im bundesdeutschen Schlagerfilm. Weitere Aspekte befassen sich mit dem Hotel als metaphorischem Ort oder anonymem Raum der Einsamkeit, wie er vor allem im neuesten Film zu finden ist.