Kursbuch

Missionarische Vegetarier, die jedes Schnitzel auf den PrĂŒfstand stellen, militante Veganer, die auch den familiĂ€rsten Geburtstagsbrunch zur Zerreißprobe machen, steinzeitliche Paleo-Verfechter, die sich in die vorindustrielle Zeit zurĂŒckwĂŒnschen, Hardcore-Intervall-Fastende, die der Körpermaschine den Treibstoff verweigern, gerade um sie zu Höchstleistungen anzutreiben: Essen ist schon lange keine körperliche BedĂŒrfnisbefriedigung mehr, sondern gleicht – zu Weihnachts- und Religionsfeierlichkeiten aller Art umso mehr – Dogmen der Kategorie theologischer UnumstĂ¶ĂŸlichkeit – Heilsversprechen inklusive. Kursbuch 204 befragt Überzeugungsesser und HungerkĂŒnstler ohne dabei wissenschaftlichen Tiefgang zu fasten. Kraftfutter fĂŒr alle, die sich essayistische Omega3-FettsĂ€uren und hintergrĂŒndige Ballaststoffe zur Einordnung gegenwĂ€rtiger ErnĂ€hrungsmythen wĂŒnschen: Wie hĂ€ngen Nahrungszufuhr und Psyche zusammen? Worin liegt der Reiz des In-sich-Aufnehmens? Was haben Zivilisierung und Zubereitungsformen miteinander zu tun? Warum muss Essen plötzlich Instagram-tauglich sein – lieber noch als magenfreundlich? Und warum nur steht das profane Thema Essen derart im Fokus? Essen fassen!