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Der Bewerberdatenschutz in der Praxis Die Masse der Fachliteratur zum Bewerberdatenschutz richtet den Fokus meist auf die Fragen, welche Daten in typischen Bewerbungsverfahren erhoben werden dĂŒrfen und welche arbeits- und datenschutzrechtlichen Obergrenzen es hierbei gibt. Dieses Buch stellt genau die gegenteiligen Fragen: Was muss zwingend erhoben werden? Was ist die Untergrenze bei der PrĂŒfung von Bewerbern in Einstellungsverfahren? Was erwartet der Gesetzgeber an Mindestanforderungen bei BerufstrĂ€gern? Hierbei ist das PrĂŒfkriterium der ZuverlĂ€ssigkeit das hĂ€ufigste, das der Gesetzgeber einsetzt. Welche Regelungen gibt es bei sicherheitsrelevanten ArbeitsplĂ€tzen Der wesentliche Beitrag des Buchs liegt darin, die bestehenden gesetzlichen Regelungen den kritischen Infrastruktursektoren zuzuordnen. Die Darstellung zeigt, dass die Menge an Vorschriften ein sinnvolles Maß bei weitem ĂŒberschritten hat. Der Verfasser legt dar, dass eine Vereinheitlichung und Verschlankung insbesondere im Finanz- und Versicherungssektor notwendig erscheint – ebenso wie eine Harmonisierung ĂŒber die kritischen Infrastruktursektoren hinweg. Pre-Employment-Screening und die rechtlichen Folgen Doch wie relevant sind diese Regelungen in der Praxis tatsĂ€chlich? Ob die rechtlichen Vorgaben zielfĂŒhrend sind, wurde anhand kostenpflichtiger Rechtsberatungsplattformen untersucht. Dazu wurden Fragen und Antworten im Umfang von 8.3 Millionen Wörtern manuell daraufhin ĂŒberprĂŒft, ob die rechtlichen Untergrenzen in einem Pre-Employment Screening einen Rechtsberatungsbedarf ausgelöst haben. Im nicht-öffentlichen Dienst trifft dies bei jedem vierten bzw. fĂŒnften Fall zu. FĂŒr Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst bei jedem zweiten. Fundierte Analyse des Status quo beim Datenschutz im Bewerbungsverfahren Der Band kann die Frage, welche charakterlichen Voraussetzungen ein Mensch erfĂŒllen muss, um in sicherheitsrelevanten Positionen arbeiten zu dĂŒrfen, nicht vollstĂ€ndig beantworten. Die Analyse zeigt aber, welche Regelungen in Deutschland dafĂŒr existieren, ob sie in der Praxis relevant sind und dass Reformbedarf besteht.