Cicero war der Erste, der den lateinischen Ausdruck bellum iustum (gerechter Krieg) verwendet hat. Er stellt und beantwortet die bis heute grundlegende Frage nach den legitimen GrĂźnden fĂźr Kriege, auf seinen Reflexionen baut die gesamte spätere Tradition auf. Cicero spricht Ăźber das bellum iustum sowohl in den philosophischen Schriften "De re publica" (Ăber das Gemeinwesen), "De legibus" (Ăber die Gesetze) und "De officiis" (Ăber die Pflichten) als auch in seinen Reden und Briefen. Dabei fällt auf, dass er vor allem darlegt, unter welchen Bedingungen ein Krieg nicht gerecht ist. Es kommt ihm auf die Eingrenzung des Krieges an. AuĂerdem ist seiner Ansicht nach der Krieg immer nur ein Mittel, um einen Zweck, nämlich den Frieden, zu erreichen. In dieser Hinsicht kann man von einer ciceronischen Friedensethik sprechen.