In der schriftlich fixierten Sprachanwendung ist Albert Ehrenstein den meisten zeitgenössischen Autoren um Lichtjahre voraus, dennoch ist er bis heute nahezu unbekannt. Gepaart mit herrlicher Situationskomik und einem großartigen Verständnis für Menschen und Gesellschaftsstrukturen entsteht so eine bemerkenswerte Prosa, welche ihren poetischen Glanz auf diesem Hörbuch in Form der folgenden Erzählung erstrahlen lässt: Tubutsch. Karl Tubutsch lebt im Wien des 20. Jahrhunderts in einer fantastischen Parallelwelt, welche seine Wirklichkeit abbildet. Dieser Wirklichkeit stellt er sich tapfer und trotzig entgegen und reflektiert und analysiert die stattfindenden Ereignisse seiner Umgebung innerhalb eines Bewertungssystems zwischen schicksalshafter Bedeutung und reinem Unverständnis. Auf von ihm angedachte gesellschaftliche bzw. zwischenmenschliche Handlungen bzw. Interaktionen, welche das Ziel haben, ihn in dauerhafte Kommunikation mit seinen Mitmenschen zu versetzen, erfolgen in der Regel nicht nachvollziehbare Reaktionen derselbigen, gefolgt von grotesken, absurden und ungemein fantasievollen Gedankenspielchen und Erklärungen, welche Karl am Leben festhalten lassen. Doch die Luft wird in der hochphilosophischen Einöde immer dünner – ob sein farbenprächtiger Geist das Wegbrechen des Eises unter seinen Füßen verhindern kann?