Die Biografie der metaphorischen Stadtfrau Jerusalem in Ezechiel 16 samt der darin enthaltenen Abwertung weiblicher Sexualität und der exzessiven Gewalt, die gegen den weiblich gedachten Körper Jerusalems ausgeübt wird, waren und sind ein beliebter Anknüpfungspunkt feministisch orientierter Exegese.
Milena Heussler führt in ihrer Arbeit einerseits ein in die für das Verständnis von Ezechiel 16 relevanten Metapherntheorien, andererseits in die neueren Lesarten der Traumatheorien. Gleichzeitig zeigt sie auf, dass der biblische Text bleibendes Zeugnis der Eskalation von genderbasierter Gewaltsprache ist, dessen Interpretation immer wieder neu herausfordert.