Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
»Bitt' schön, Bub«, Franz Lammers zeigte in Richtung einer Bank, die gleich an der Straße stand. Dabei ging sein Atem sehr schwer und auf seiner Stirn standen feine kleine Schweißperlen. »Da bleibst stehen und wir steigen aus. Da stand früher, zu meiner Zeit schon, eine Bank und ich bin immer gern da gesessen. Aufs Oberallgäu hat man von da einen schönen Blick.« Christian Lammers setzte den Blinker, bog nach links ab, stellte seinen Wagen auf den kleinen Parkplatz hinter der Bank, schaltete den Motor seines Wagens aus, und sah seinen Vater dann ein wenig beunruhigt an. »Hast wieder Probleme mit der Luft?« fragte er schließlich. Sein Vater nickte. »Spürst auch dein Herz wieder?« Christian sah seinen Vater fragend an. Der schüttelte mit dem Kopf. »Das Trügerische bei meiner Krankheit ist ja, daß ich sie nur sekundär' spür'. Ich hab' also keine Herzschmerzen, aber daß ich keine Luft bekomm', kommt vom Herzen.« »Du wirst ja bald operiert«, sagte Christian, »diese Reise hier in deine alte Heimat, vielleicht hättest sie ja verschieben sollen bis nach der Operation.« Da atmete Franz Lammers tief durch. »Was ich jetzt sag', Bub, das sag' ich nur dir, und sonst niemandem. Ich hab' schon mal Angst, daß es kein Nachher mehr gibt für mich.