„Uwe, Leiche auf St. Pauli. Hinterhof vom Blue Velvet. Sieht nach Tötungsdelikt aus.“
Ich brummte etwas Unverständliches, schälte mich aus dem Bett und warf einen Blick aus dem Fenster meiner Altbauwohnung in der Schanze. Der Regen hatte nicht vor aufzuhören. Also rein in die Jeans, Hemd, Jacke, Dienstmarke einstecken, raus in die Dunkelheit. Die Straßen waren leer, nur ein paar Taxis und Lieferwagen schlichen durch die Pfützen. Hamburg schlief noch – zumindest die, die es sich leisten konnten.
Als ich am Tatort ankam, war die Gegend um das Blue Velvet schon abgesperrt. Blaulicht spiegelte sich auf dem nassen Asphalt, ein paar Gaffer standen unter den Markisen der benachbarten Spätis und versuchten, einen Blick zu erhaschen. Ich zeigte meinen Ausweis, nickte dem uniformierten Kollegen zu und schob mich unter dem Absperrband hindurch.