Am fremden Ort zu schreiben, ist ohne den Weg der eigenen Sprache zu beschreiten kaum möglich. Die aus Südtirol stammende und in Norddeutschland lebende Autorin wirft in ihrer Lyrik Blicke auf ihr Geburtsland. Die Sicht zwar von außen, die Sprache aber stark südtirolerisch gefärbt: darin besteht das Spannungsverhältnis. Den Kern der Gedanken lautmalerisch wiederzugeben und für andere festzuhalten bereitet der Autorin ein besonderes Glücksgefühl. Sich aufzumachen, um die Beschaffenheit eines Weges zu erkennen, ist für sie eine Möglichkeit. Diesen Weg dann auch noch über seine Sprache beschreiten zu können, ist für sie etwas Wunderbares. Ihr Tintenfass steht im fernen Norden und die Gedanken nach Süden gerichtet, fließen durch ihre Feder.