30 Jahre nachdem FĂ©lix Guattari den Begriff des Postmassenmedialen als notwendige Bedingung medialer Teilhabe eingefĂŒhrt hat, wirkt er weiterhin in den Arbeiten nachfolgender Generationen nach. Dass ein Konzept, das auf politisches Geschehen und technische Entwicklungen bis hin zur ZĂ€sur von 1989 reagiert, noch heute den wissenschaftlichen Nachwuchs beschĂ€ftigt, ist jedoch nicht selbstverstĂ€ndlich.
Diese Ausgabe der AugenBlick, die im Umfeld der DFG-Forscher:innengruppe Mediale Teilhabe entstanden ist, unterstreicht die Notwendigkeit, aufmerksam die sich wandelnden Formen politischer und kĂŒnstlerischer Partizipation im sogenannten "postmedialen Zeitalter" zu betrachten. Die hier versammelten BeitrĂ€ge formulieren dabei keine Medientheorie der Ermöglichung von Teilhabe. Viel eher tritt das Postmassenmediale selbst als eine Frage der Teilhabe hervor, die in sich medial begriffen werden muss. Dieser Rahmen erlaubt es, das Postmassenmediale in unserer gegenwĂ€rtigen techno-politischen Situation zu verorten. So tritt es uns in Arbeiten zu Videospielen, dokumentarischen Projekten, YouTube, Ăsthetik und Ethik des Politischen und in Meditationen zur Pandemie entgegen