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Was ist ich?

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KAUM kulturhistorisch und biografisch wirkmĂ€chtig herangezogen und gereift, so scheint es, droht das Ich in wirren KĂ€mpfen menschwerdenden Zweifels an Körper und Geist zerrieben zu werden und zum reinen Personalpronomen zu degradieren. Übrig bleiben Hybris und WiderstĂ€nde, gekleidet als selbstvergessene, individualistische Aktionismen bei gleichzeitig wachsender Apathie gegenĂŒber der Freiheit, die in einem szientistischen, rationalen Skeptizismus nicht selten zum leeren und Ă€ngstlichen Ich aus Not und Begierde verkĂŒmmert. Kein Wunder, dass unter diesen UmstĂ€nden jede Hoffnung auf ein `echtesÂŽ Selbst wahrer Erkenntnis in blinder OhnMacht versinkt und Vielen nur im Glauben erhalten bleibt.

Im Rahmen einer solchen EinschĂ€tzung regt Band 7 der Reihe EDITION FREIHEIT an, menschwerdende Ich-Bildung entschlossener und zentral als gesellschaftlich-soziales PhĂ€nomen zu begreifen, dessen kognitive Erscheinung unmittelbar aus unserem interaktiven, konventionellen WirklichkeitsGeschehen erwĂ€chst. Zeigen sich Annahmen ĂŒber ein absolutes und autonomes Ich in solchen ZusammenhĂ€ngen als ambitionierte, doch im Wesentlichen imaginierte SelbstErzĂ€hlungen, schafft sein substantielles WesensKonglomerat – aus Sprache, Bewusstsein, elementaren ImpulsprĂ€gungen und allgemeiner Begegnung zwischen Eigen und Fremd, Mein und Dein, Ich und Du – einen kategorialen HandlungsRaum, der ohne Abstriche zu werten ist als KOLLEKTIVE, ETHISCHE IDEE.