Spiel des Schicksals (Ein Bruchstück aus einer wahren Geschichte) ist eine Erzählung Friedrich von Schillers, die 1789 anonym im Januarheft des Teutschen Merkur erschien. 1792 nahm er sie nahezu unverändert in die Sammlung Kleinere prosaischen Schriften auf.
Am Schicksal eines beharrlichen Aufsteigers, der durch eine Intrige stürzt, lange in Kerkerhaft verbringt und später begnadigt wird, beleuchtet Schiller neben der tyrannischen Herrschaft des Herzogs Karl Eugen in Württemberg vor allem die Psychologie und Persönlichkeit der Hauptfigur, deren Widersprüchlichkeit er ausführlich schildert. Indem der Autor seelische Analyse und politische Kritik verbindet, vermeidet er eine einseitig manichäische Sichtweise, nach welcher der Despot nichts weiter tut, als das unschuldige Opfer zu unterdrücken.