(0)

Warum streiten Mami und Papi? : Mami 2020 – Familienroman

Livre numérique


Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Vera von Henkel musterte ihre Freundin verwundert. »So kenn ich dich gar nicht, Tina. Was ist los mit dir?« Die beiden Freundinnen saßen in dem behaglichen Wohnraum der Villa, die breiten Flügeltüren waren geöffnet, ungehindert hatte man einen Blick auf den gepflegten Garten, der einer Parklandschaft glich. Mit einer fahrigen Bewegung strich Bettina das kastanienfarbene Haar an den Ohren zurück. Sie versuchte ein Lachen, doch es fiel recht kläglich aus. »Es hat keinen Sinn, mit dir darüber zu reden, Vera. Du wirst mich nicht verstehen können.« »Dann versuch es einfach.« Vera schlug ihre wohlgeformten Beine übereinander. Sie trug ein elegantes Jackenkleid, das sie gestern in Paris gekauft hatte; das flotte Tuch, das lose um den Hals geknüpft war, die Schuhe, alles war perfekt aufeinander abgestimmt und wirkte doch so, als habe sie sich mit ihrer Garderobe keine sonderliche Mühe gegeben. »Du bist Journalistin, du bist in der ganzen Welt zu Hause, Vera. Du kommst mit den interessantesten Menschen zusammen, du erlebst immer etwas Neues, etwas Interessantes, ach, warum soll ich dein Leben schildern? Du weißt es selbst, wie wunderschön es ist.« Jetzt war Vera ernstlich beunruhigt: es war wohl doch nicht nur eine Laune, die Bettina quälte, da war etwas, das tiefer ging. »Das Leben hättest du auch führen können, meine Liebe«, erklärte Vera trocken. »Aber du hast es vorgezogen, deinen wunderbaren Nicolaus zu heiraten, eine Familie zu gründen, ein Kind in die Welt zu setzen. Als ich dir damals riet, noch eine Weile Journalistin zu sein, in dem Beruf zu arbeiten, den du studiert hast, da gabst du mir zur Antwort, daß Ehefrau und Mutter deine wahre Berufung ist. Warum machst du jetzt eine so wegwerfende Handbewegung?«