Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
»Wann kommt die Mutti nach Haus'?« Steffi Berger sah ihre Großmutter fragend an. Die sah auf die Uhr und zog die Augenbrauen zusammen. »Was machst denn du schon wieder hier? Müßtest du jetzt net in der Schule sein?« Steffi reagierte unwirsch. »Wo die Mutti ist möcht' ich wissen.« »Was ist denn los?« Luise, die Seniorchefin des Bergerhofs sah ihre Enkelin irritiert an. Im gleichen Moment rannen dem hübschen Mädchen Tränen übers Gesicht. »Aber, Kind…!« Luise ging auf ihre Enkelin zu, wollte einen Arm um sie legen, aber Steffi schüttelte den Kopf. »Nein«, schluchzte sie, »sag mir nur, wo die Mutti ist…!« Luise zögerte, doch dann war ihr klar, daß aus Steffi jetzt ohnehin nichts herauszubekommen sein würde. »Deine Mutti ist in Oberstdorf beim Steuerberater«, antwortete sie. »Wann kommt sie zurück?« Luise sah noch mal auf die Uhr. »Sie müßt' jeden Augenblick wieder da sein.