Innovativer Zugang zu einem klassischen Thema: Was zeichnete unternehmerisches Handeln in Demokratie und Diktatur aus?
Ăber Opportunismus, Mittäterschaft und moralische GrenzĂźberschreitungen von Unternehmern im Dritten Reich wird seit Jahrzehnten gestritten: Welches Verhalten findet sich in jeder kapitalistischen Wirtschaft? Was muss als typisch fĂźr den Nationalsozialismus gelten? Tim Schanetzky untersucht unternehmerisches Handeln in Demokratie und Diktatur. Er blickt auf die Karrieren zweier GroĂindustrieller, deren Aufstieg ohne die Staatskonjunkturen unter Hitler und Roosevelt undenkbar gewesen wäre. Henry J. Kaiser war an Bauprojekten wie dem Hoover-Damm beteiligt, stieg zum Werft- und Stahlmagnaten auf und wurde um 1944 als mĂśglicher Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika gehandelt. Ebenso expansiv war Friedrich Flick, dem das Dritte Reich zur Umsetzung seiner Idealvorstellung vom dynastischen Unternehmertum verhalf. Ihr Erfolg zwang beide nach 1945 auf Jahrzehnte hinaus zur Selbstrechtfertigung. Die Vergleichsstudie stellt das Verhalten der Regierungsunternehmer in ihren zeitgenĂśssischen Kontext und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Geschichte Deutschlands und der USA im 20. Jahrhundert.