Der religiöse Aspekt der Hermaphroditen ist besonders deutlich in der muslimisch- hinduistischen Tradition zu erkennen. In Indien beziehen sich vor allem die Hijras auf diese Tradition. Nach der medizinischen (Hermaphrodit I) und der mythologischen Seite (Hermaphrodit II) beschäftigt sich der Band Hermaphrodit III daher mit den Hijras. Das Besondere - und zugleich exemplarische -- an diesem "dritten Geschlecht" ist die immer größere Kluft zwischen dem religiösen Anspruch, der in speziellen Kulten aufrecht erhalten wird, und dem tatsächlichen, oft sehr demütigenden Leben, das sich in den Straßen der Megametropolen abspielt.
Schwindet der Glaube in ihre sakralen Kräfte, die die Hijras schützt und ihnen Respekt verschafft, droht ihnen nur noch Spott und Verfolgung. Was dann noch bleibt, ist die aktuelle Frage, wie es mit der Toleranz der Gesellschaft im profanen Umgang mit Transgendern aussieht.