Quirl ist Kapitän der Hockeymannschaft und nimmt wenige Minuten vor einem wichtigen Entscheidungsspiel aus Angabe an einem 800-Meterlauf teil und belegt, allerdings ohne Wertung, den 2. Platz. Dabei beobachtet ihn eine Trainerin, die ihn für den Leistungssport gewinnen will.
Nach reiflicher Überlegung nimmt Quirl das Angebot an und verlässt seine Mannschaft, um nun Leichtathletik zu trainieren.
Den Verlust der Freundschaft mit den Mannschaftskameraden und seinem Hockeytrainer, sogar ihre Verachtung, nimmt er in Kauf.
Nun verfolgt Quirl neben seiner Lehre nur ein Ziel: Er will zu den besten Mittelstreckenläufer der DDR gehören, sogar zur Europa- und Weltspitze aufsteigen.
Das erstmals 1964 im Kinderbuchverlag Berlin in der Reihe "Robinsons billige Bücher" erschienene Buch beschreibt spannend, einfühlsam und überzeugend den Weg des Jungen mit dem Spitznamen Quirl zum Europameister und Teilnehmer am Endlauf bei den Olympischen Spielen in Rom.
LESEPROBE:
Frau Schablewsky hätte es nie für möglich gehalten, dass so viele Menschen in ihrem Wohnzimmer Platz finden könnten. Obwohl sie beide Fenster weit geöffnet hatte, war die Luft im Raum dick zum Zerschneiden. Onkel Franz paffte und nuckelte zur Feier des Tages an einer langen schwarzen Zigarre. Volker hatte Wochenendurlaub und Mulle und Anke eingeladen, die Übertragung des 800-Meter-Endlaufes am Bildschirm mitzuerleben. Ungeniert hatte Mulle die halbe Hockeymannschaft mitgebracht. Als Frau Schablewsky um ihre Möbel zu fürchten begann, waren aus dem Erdgeschoss auch noch der Hansi und sein Vater heraufgekommen. Der Mann qualmte nun mit dem Onkel um die Wette. Für Quirls Mutter war schließlich nur noch ein Eckchen auf der Sofakante frei geblieben.
„Ruheee! Nun horcht doch mal!", schrie Onkel Franz, dabei hatte niemand ein Wörtchen gesagt. Nur das Knistern eines Bonbonpapiers war zu hören gewesen. Anke erstarrte und wagte keine Handbewegung mehr. Das Bonbon klebte zwischen ihren Fingern. Der Onkel aber lauschte hingerissen der Stimme des Fernsehkommentators und stieß Rauchwolken aus wie der Schornstein eines mit äußerster Kraft fahrenden Schnelldampfers.
„Durch seine gute Platzierung im Vor- und Zwischenlauf kam unser Fred Schablewsky in den Vorendlauf", gab der Mann auf dem Bildschirm bekannt. Alle im Wohnzimmer hielten den Atem an. Onkel Franz vergaß, an seiner Zigarre zu ziehen. Es war, als könne der Fernsehsprecher ins Zimmer blicken, denn er lächelte beruhigend.