Die Novelle „Das Urteil" ist wohl die bekannteste Schilderung eines Vater-Sohns Konfliktes die es in der deutschsprachigen Literaturwelt zu finden gibt. Die unerhörte Begebenheit, welche Kafka nach eigenen Angaben in nur acht Stunden zu Papier brachte, schildert die Briefunterhaltung des Kaufmannssohns Georg Bendemann und einem Freund. „Das Urteil" beinhaltet autobiografische Züge und zeichnet sich vor allem durch die teilweise unerklärlich divergierenden Figurendarstellungen aus.
Franz Kafka wuchs als Sohn jüdischer Kaufleute in Prag auf. Nach mehreren Studienwechseln schloss er ein Rechtsstudium mit einer Promotion ab. Der Großteil seiner Werke wurden erst nach seinem Tod aufgrund langer Krankheit durch seinen engen Freund Max Brod veröffentlicht. Die bekanntesten Titel seines umfangreichen Werkes sind „Das Urteil", „Der Prozess" sowie die Erzählung über Gregor Samsa in „Die Verwandlung". Die Werke des jüdischen Autors werden zum Kanon der Weltliteratur gezählt, für seine ungewöhnliche und einzigartige Ausdrucksweise hat sich sogar ein eigener Begriff etabliert – kafkaesk.