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Rattenland

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Mittelasien im 13. Jahrhundert - Das Kaiserreich Ghrosjan erlebt seit drei Generationen eine Zeit des Friedens und des Wohlstandes. Das Volk ist träge geworden, harte Arbeit, Disziplin, Ehrlichkeit bedeuten nicht mehr viel, stattdessen dominieren nun Selbstverwirklichung, Eigennutz, Friedfertigkeit, falsch verstandene Toleranz. Die einfachen und schweren Arbeiten überlässt man Einwanderern aus armen Nachbarländern, während die Ghrosjaner Tätigkeiten bevorzugen, welche ihnen ohne große Mühen ein angenehmes Leben bescheren. Vertreten werden diese Menschen durch die Bewegung der 'Nürkhen' und ihrem Führer Ferscür, den der Kaiser zu seinem 'Berater und Kanzler' ernannt hat. In dieser Gesellschaft hat sich eine Finanzoligarchie etabliert, welche durch Anteilscheinhandel und Spekulation große Gewinne macht und nach immer mehr Einfluss im Staat strebt. Erste Zielscheibe des Unmuts der satten Hedonisten wird das Militär, das nach schwerer Demütigung das Land verlässt und in die Dienste des Kaisers von Chin tritt, der Söldner zum Schutz seines Reiches gegen die Mongolen sucht.

Ferscür sieht nun seine Chance nach der völligen Macht zu greifen; er läßt den Kaiser ermorden und den letzten bedeutenden Gegner, das Priestertum, durch Diffamierung ausschalten.

Doch anstatt sich zum erträumten multikulturellen Idealstaat zu entwickeln, stürzt das Land ins Chaos: Kämpfe zwischen unterschiedlichen Einwanderervölkern; religiöse Fundamentalisten greifen nach der Macht; die ihre Interessen bedroht sehende Finanzoligarchie finanziert Widerstands-bewegungen, betreibt den Sturz und die Ermordung Ferscürs; Bürgerkrieg und schließlich Eroberung des Reiches durch das Nachbarland Rutcunistan.

Zahlreiche Bürger verlassen das Land, gelangen teils auf abenteuerlichen Wegen in die Militärstationen der ghrosjanischen Armee in China, gründen dort eine Befreiungsbewegung und erreichen schließlich, nach drei siegreichen Schlachten gegen die Mongolen, eine Rückkehr der Armee und eine Befreiung Ghrosjans von der Rutcunenherrschaft.

Doch schon bald wird klar, dass der Geist, welcher in die Katastrophe führte noch immer im Volk schlummert und nur darauf wartet geweckt zu werden um einen neuen, endgültigen Niedergang einzuleiten.