Das Christentum in Europa steht vor großen Herausforderungen: Nicht mehr ein kämpferischer Atheismus macht ihm in erster Linie zu schaffen, empirisch zeigen sich vor allem Phänomene religiöser Indifferenz sowie ein intergenerationelles Ausschleifen der lebensweltlichen Bedeutsamkeit des Glaubens. Diese Prozesse, die bereits seit Jahrzehnten zu beobachten sind, geschehen kurioserweise auch dort, wo Pastoral zu gelingen scheint. Dem möchte diese Studie auf den Grund gehen. Als zentral zeigt sich dabei nicht allein eine Kirchen- oder Gotteskrise, sondern auch eine Relevanzkrise des Evangeliums von jenem "Leben in Fülle", das der Glaube in der Verbindung von Himmel und Erde anbieten möchte. Für ein glückendes Leben ist offenkundig immer weniger der Kern des Glaubens notwendig: die Erlösung.
Wie aber zu allen Zeiten des Christentums zeigt sich im Volk Gottes der Weg in die Zukunft verborgen. Er kann unter anderem von dort her neu gelernt werden, wo Erlösung und Gnade sich vielfältig, unerwartet, zumeist kirchlich ungeplant, aber heilsam ereignen.