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Keitel im Kreuzverhör

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Keitel im Kreuzverhör

Am 4. Februar 1938 wurde der spätere Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel zum Chef des

neugeschaffenen Oberkommandos der Wehrmacht ernannt. In dieser Funktion war er Adolf

Hitler unmittelbar unterstellt.

Keitel zählte zweifellos zu den engsten militärischen Mitarbeitern Hitlers, doch ein

Generalstabschef der Wehrmacht mit weitreichenden Befehlsbefugnissen über die Armeen,

wie es die Anklage im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess behauptete, war er zu keiner

Zeit.

Das Verhör Wilhelm Keitels vom 3. bis 5. April 1946 zählt zu den wichtigsten Quellen der

deutschen Zeit- und Militärgeschichte. Wohl wissend, dass ihn das alliierte Gericht zum Tode

verurteilen würde, blieb Keitel keine Antwort schuldig und stellte sich schützend vor seine

Soldaten.

Die Schilderungen seines Verhältnisses zu Hitler, seine Erinnerungen an den Einmarsch in

Österreich, die Tschechoslowakei und Frankreich und seine Darstellung der Ereignisse vor

und während des Russlandfeldzuges, räumen mit vielen Falschdarstellungen auf und eröffnen

überraschende Einblicke in die innerste Führungsstruktur des Dritten Reiches.

Seine letzten Worte, unmittelbar vor Vollstreckung des Todesurteils am 16. 10. 1946,

lauteten: "Ich rufe den Allmächtigen an, er möge sich des deutschen Volkes erbarmen. Über

zwei Millionen deutsche Soldaten sind vor mir für ihr Vaterland in den Tod gegangen. Ich

folge meinen Söhnen. Alles für Deutschland!"


Narrator: Matthias Ponnier

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