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Brief an Demetriusz

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Um Leben und Arbeit geht es, wie Tätigkeiten sich in und zur Zeit verhalten, um Gegenwart besonders, um Sauberkeit und Ordnung, und ums Schreiben. Und diese Aufzählung ist zugleich auch falsch, weil Juliane Zöllners Essay eben gerade nicht ein oder mehrere Themen hat, die nun einfach durchdacht werden. Das möglicherweise halbfiktionale Ich des Textes durchstreift die Wirklichkeit von einer erzählerischen Grundlage herkommend. Ausgehend von der Arbeit als Reinigungskraft taucht das Ich immer wieder in unterschiedliche Reflexionen ein, deren loser und abstrakter Zusammenhang auf eher – ja – ahnende Weise erfahrbar wird. Was aber gerade kein Mangel ist, sondern zu einer größeren Weite im Begreifen beiträgt, den Text deshalb so reich macht. Mit einer genauen Sprache das alles, eine Sprache, in der das Ich immer spürbar ganz anwesend ist, fühlend und denkend. Ein komplexer und klarer Text zugleich.

(Wolfram Lotz für die Jury des EDIT Essay-Preises 2017)