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Andi, gib den Ton uns an!

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Der achtjährige Andi ist ein leidenschaftlicher Fußballspieler. Doch heute nehmen ihn seine Eltern das erste Mal mit ins Konzert. Er ist ziemlich neugierig, ob so ein Konzert etwas anderes ist als die Fiedelei im Radio. Danach lauscht er bei der Probe des Schulorchesters und verkündet selbstbewusst, dass er Oboe spielen will. Er übt fleißig und und sein Musiklehrer lobt sein Talent. Doch Andi ist auch ein guter Fußballspieler und Torschütze, auch dafür muss er regelmäßig trainieren. Bei seinem ersten Auftritt mit der Oboe bekommt er vor Aufregung nur einige Piepser heraus. Muss er nun zwischen Fußball und Oboe wählen?

LESEPROBE:

Andi bekommt jetzt noch eine Heidenwut, wenn er sich an diese dumme Geschichte erinnert. Pitsch-Patsch! strampelt er in eine große Pfütze hinein, dass das dunkle Wasser an seine Stiefel spritzt. Der alte Mann merkt noch immer nicht, dass er einen unangemeldeten Fahrgast durch die Gegend kutschiert.

Es fing so wunderbar an. Andi spielte richtig, nicht zu leise, nicht zu laut, nicht zu schnell und nicht zu schleppend. Es war ein herrliches Gefühl, zu einem Orchester zu gehören, wo lauter Kinder saßen, die genau wussten, wie schwer es war, ein Instrument gut zu spielen, aber auch, welchen Spaß das machte. Er wusste auf einmal, dass das Musizieren mit einer Gemeinschaft viel schöner war als das Üben zu Hause, großartiger, als wenn er Herrn Heinze allein seine Stücke vorspielte.

Gleich nach den ersten Takten war eine Schwierigkeit versteckt. Vier Töne mussten sehr schnell hintereinander gespielt werden. Jetzt war Andi darüber hinaus und spielte bereits den ruhigen, langen Ausklang des ersten Teils. Er war erleichtert und riskierte einen schnellen Blick auf die anderen Kinder. Sie hatten ihre Geigen abgesetzt oder die Trompeten unter den Arm geklemmt. Alle lauschten seiner Melodie, die klang, wie wenn eine einzelne Schäferflöte zwischen den Bergen aufkommt, und es ist still, und auf einmal sieht man alles, was nicht laut ist auf der Welt: die Wiese, auf der die Schafe Gras fressen, das Ziehen der Wolken und wie der Mond oder die Sonne am Himmel gehen. Als Andi die Gesichter der Kinder sah, klopfte ihm das Herz. Er war auf einmal sehr aufgeregt, und er wusste selbst nicht, warum. Schon nickte Tina ihm zu. Nun musste er den ersten Teil seines Liedes, so wie es die Noten vorschrieben, wiederholen. Den ersten Takt und den zweiten, dritten, vierten, fünften ...


Autor*in:

Format:

  • E-Book

Sprache:

Deutsch