Grundlegende Entwicklungen in den internationalen Beziehungen des 19. Jahrhunderts – wie die Transformation des Staatensystems, der Wandel diplomatischer Praktiken und sich verschiebende Spielräume außenpolitischer Akteure – untersucht Jakob Hort in ganz neuer Weise anhand der Architektur und Baugeschichte von Botschaftsgebäuden. Errichtet in den Zentren anderer Staaten nahmen Botschaftsgebäude unter staatlichen Repräsentationsbauten eine singuläre Stellung ein. Ihre Architektur und Symbolik diente dem repräsentierten Staat zur Formulierung und Vermittlung eines spezifischen Geltungsanspruchs, der lokalen Bevölkerung als Projektionsfläche von Selbst- und Fremdbildern und anderen Missionen vor Ort als Vergleichsmaßstab bei der eigenen Positionierung im Ringen um Einfluss und Prestige. In den Auseinandersetzungen um die Bauten überschnitten sich nationale Repräsentationsvorstellungen, bilaterale Beziehungen und internationale Konstellationen und offenbarten sich Interessen, Perzeptionen, Erwartungshorizonte und Einflussmöglichkeiten der unterschiedlichen Akteure. Indem erstmals über die Untersuchung eines Gebäudetyps der Wandel der Denk- und Handlungsmuster der außenpolitischen Akteure über ein Jahrhundert hinweg erforscht wird, setzt die Arbeit einen Impuls für eine kulturgeschichtlich erweiterte Geschichte der internationalen Beziehungen.
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Autor*in:
Reihe:
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte MainzSprache:
Deutsch
Format:
Unversöhnte Verschiedenheit : Verfahren zur Bewältigung religiös-konfessioneller Differenz in der europäischen Neuzeit
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