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Buch der Wortungen

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Wer in Gesprächen mit anderen schon mal den Eindruck hatte, aneinander vorbeizureden, findet hier eine der wahrscheinlicheren Ursachen dafür: Wir setzen voraus, dass Wörter eine klare Bedeutung haben und sie jedem bekannt sind. Tatsächlich ist es aber recht oft so, dass die Wörter, die wir alltäglich gebrauchen, im Grunde nicht mehr sehr viel mit ihrer ursprünglichen Bedeutung zu tun haben, sich mehr noch, in vielen Fällen sogar ins Gegenteil verkehrt haben - ohne dass wir davon wissen. Trotzdem setzen wir voraus, dass auch uns fremde Menschen genau verstehen, was wir meinen und wundern uns darüber, wenn das eher selten klappt.

Grund genug also, die Wörter beim Wort zu nehmen, ohne darauf zu vertrauen, dass es mit Bildung allein getan sei, da diese eher selten die eigentliche Bedeutung von Begriffen vermittelt, sondern in aller Regel eine Interpretation. Da die nun aber selten amtlich, immer häufiger aber bloße Werbebotschaften vermitteln wollen, bleiben bei übermäßigem Gebrauch oft nur noch ungenaue Worthülsen übrig, die ohne Hinterfragen die eigene Kommunikation beeinträchtigen.

WORTUNGEN ist ein inzwischen selten gewordener Begriff aus der Sprachwissenschaft, und meint die Entstehung von Wörtern und Begriffen. Im Denken des Mittelalters war die Frage nach der eigentlichen Bedeutung der Wörter die Grundlage des Denkens und der Philosophie, benannt als Etymologie, wörtlich Wahrheitslehre.