Das Phantom der alten Grenze am Zbruč : Kontinuitäten und Brüche sozialräumlicher Strukturen in der Westukraine

Die alltägliche Relevanz von historischen und gegenwärtigen Grenzen in der Ukraine.

Spätestens seit dem russischen Überfall ist die Ukraine medial allgegenwärtig. Dabei sind es neben den sprachlichen, religiösen oder politischen Differenzen immer wieder die historischen Grenzen, die für regionale Unterschiede verantwortlich gemacht werden. Sabine von Löwis untersucht in einer Fallstudie an der ehemaligen Grenze am Zbruč die Relevanz vergangener staatlicher Ordnungen für das Alltagsleben in der Ukraine. Die zu diesem Zweck untersuchten Dorfgesellschaften sind ursprünglich als ein Dorf gegründet und erst durch die Teilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts durchschnitten worden. Nach 1945 gehörten sie ungetrennt, aber auch nicht vereint, zur Sowjetunion; heute sind sie Teil der unabhängigen Ukraine.

Anhand eines Dorfjubiläums im Jahr 2013 analysiert die Autorin wirtschaftliche, politische und kulturelle Besonderheiten. Viele Unterschiede erscheinen dabei augenfällig, doch haben sie mitnichten zwingend eine separierende Funktion und mitunter befinden sie sich sogar in einem Auflösungsprozess. Die Phantomgrenze erweist sich hier weder als etwas Gegebenes, noch als Konstrukt: Sie entsteht dort, wo eine Gemeinschaft in der Deutung alltäglicher Praktiken und in einer spezifischen Situation ihre Geschichte erinnert.

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