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Der Kleine Fuchs. Und der Alte Mann, Teil 2

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Deshalb träume ich den Traum von einer etwas gerechteren, ein wenig besseren Welt. Bekanntlich indes heißt οuτοπία Nicht-Ort. Dennoch: Utopien haben immer auch eine Vorbildfunktion, sie sind das Konglomerat unserer Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte. Solange wir noch eine Utopie haben, werden wir nicht an der Dystopie, d.h. an der Anti-Utopie, will meinen an der Realität zerbrechen“, so der Kleine Fuchs zum Alten Mann.

Der antwortet: „Ich glaube, Du willst mir sagen, dass wir alle lediglich als Entwurf von uns selbst geboren werden. Zunächst nicht mehr sind als ein Traum – der Mensch, ein Traum, was könnte sein, was möglich wär.“

In unserer „schönen, neuen Welt“, in der Gefühle, in der Hoffnungen und Sehnsüchte, in der folglich auch Verzweiflung, Trauer und Wut keinen Platz mehr haben. Denn sie werden, samt und sonders, als störend empfunden und als hinderlich erachtet – für das reibungslose Funktionieren einer zunehmend seelenlosen Gesellschaft, die einzig und allein die emotionslose Maximierung des Profits zu Gegenstand und Ziel hat.

Ein Traum – nur ein Vielleicht, nicht weniger, nicht mehr: in eben dieser Welt, in der Unrecht nicht durch göttliche Fügung geschieht, sondern durch der Menschen Hand. Weshalb die, welche, vermeintlich, versagen, selten aus eigener Schuld scheitern, vielmehr und viel mehr an Lüge und Unterdrückung, an Armut und Not.

Mithin: „Das Böse“ gründet nicht im Mensch-Sein an und für sich; es entsteht auf Grundlage dessen, was Menschen anderen Menschen antun. Deshalb sind wir für „das Böse“ verantwortlich. Allesamt. Und können uns nicht exkulpieren, indem wir „das Böse“ bei Anderen und im Anders-Sein suchen. Das Böse sind wir selbst. Ebenso wie „das Gute“. Denn: Mögen die Dinge nebeneinander stehen, so liegen die Seelen der Menschen doch ineinander.

Gleichwohl und – gleichsam zum Trost – gilt auch: „In einer schweren Zeit ist es leicht, ein sinnvolles Leben zu führen. Weil ein sinnvolles Leben immer schwer ist.“