Gedichte ver-dichten: Gedanken und Gefühle, Hoffnungen und Wünsche, Sehnsüchte und die sogenannte Realität, die – vermeintlich uneingeschränkt gültig und umfassend verbindlich – tatsächlich nur die subjektive Wahrnehmung allenfalls individueller Wirklichkeiten widerspiegelt und dadurch höchst persönliche Realitäten konstituiert.
Gedichte fokussieren: auf das Wesentliche, das Un-Gesagte, das Un-Sagbare.
Gedichte bewegen: das, was – tief verborgen – in uns ruht und nach Entäußerung drängt. Aus dem Dunkel des Unter- und Unbewussten in die Helle von Wissen und Bewusst-Sein.
Mithin bringen Gedichte auch die Verzweiflung des Geistes und den Kummer der Seele zum Ausdruck. Und deren Überwindung. Durch Mit-Menschlichkeit und Liebe.
Dies jedenfalls sollten Gedichte. Bewegen und bewirken. Können.
Als eine seit Jahren stumm Trauernde dieses Florilegium las und zum ersten Mal nach ihrem Verlust weinen konnte – mehr noch: hemmungslos weinen musste –, wusste ich, dass die vorliegende Gedicht-Sammlung diesen Zweck erfüllt.
Zumindest erfüllen kann. Auch im Sinne eines multidimensionalen therapeutischen Ansatzes zur Behandlung von Krankheiten. Die nichts Anderes ausdrücken als unser Leiden am Leben.
Faber non est suae quisque fortunae – Trotz alledem: A Man’s a Man for A’ That.