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Fähre VII

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Fähre VII war in Hamburg die Verbindung zu den westlichen Häfen. Und die waren das Tor zur Welt. Dort gingen die großen Amerika-Liner vor Anker und deren Matrosen von Bord. Wenn etwa die Manhattan anlandete, kamen die „Hafenschwalben" bis von der Bremer Weserkante her und lieferten sich mit den „Hamburger Strichliebchen" eine „Hunnenschlacht mit r" um die „United States-Kundschaft". Aber auch zarte Liebesbande werden im Umfeld der Fähre VII geknüpft, denn die soeben mündig gewordene Mine Thormann, diese „kleine gute Person" mit den „krallen Vergißmeinnicht-Augen", hat ein Auge auf Jonny Wack geworfen, den „besten Jollenführer des Hamburger Hafens. Jonny Wack, der sollte ihr Mann sein eines Tages." Ein Leip aus dem Hamburger Hafenmilieu, wo die Dampfer brummen, die Möwen kreischen und die Tanzmusik von der Reeperbahn herüberweht. Hans Leip at his best!

Autorenporträt

Hans Leip (1893–1983) war der Sohn eines ehemaligen Seemanns und Hafenarbeiters im Hamburger Hafen. Leip wuchs in Hamburg auf. Ab Ostern 1914 war er Lehrer in Hamburg-Rothenburgsort. Im Jahre 1915 wurde er zum Militär einberufen; nach einer Verwundung im Jahre 1917 wurde er für dienstuntauglich erklärt. Leip kehrte in seinen Lehrerberuf zurück, gleichzeitig begann er, in Hamburger Zeitungen Kurzgeschichten zu veröffentlichen. 1919 fand die erste Ausstellung von Leips grafischen Arbeiten statt, der zu dieser Zeit das Leben eines Bohemiens führte. In den zwanziger Jahren unternahm Leip ausgedehnte Reisen, die ihn u. a. nach Paris, London, Algier und New York führten. Seinen literarischen Durchbruch erzielte er 1925 mit dem Seeräuberroman "Godekes Knecht". Während des Zweiten Weltkriegs lebte er ab 1940 dann vorwiegend am Bodensee und in Tirol. 1945 kehrte er für kurze Zeit nach Hamburg zurück, ließ sich jedoch dann im Schweizer Thurgau nieder. Hans Leips literarisches Werk besteht aus Romanen, Erzählungen, Gedichten, Theaterstücken, Hörspielen und Filmdrehbüchern; vorherrschende Themen sind das Meer und die Seefahrt. Sein Nachruhm beruht allerdings hauptsächlich auf dem Gedicht "Lili Marleen", das Leip 1915 verfasst und 1937 in den Gedichtband "Die kleine Hafenorgel" aufgenommen hatte; in der Vertonung von Norbert Schultze, interpretiert von der Sängerin Lale Andersen und verbreitet durch den Soldatensender Belgrad erlangte das Lied während des Zweiten Weltkriegs eine ungemeine Popularität nicht nur bei den Angehörigen der deutschen Wehrmacht.