Er zertrĂŒmmert Fernseher, bricht in HĂ€user ein, crasht Highschoolparties, schlitzt vor Kirchen Reifen auf, boxt einem Paris-Hilton-Double in die Magengrube und ruft mitten in der Nacht Leute an, um ihnen zu erklĂ€ren, dass Gender nur Konstruktion und Illusion ist. Kein Zweifel, dieser junge Mann ist zornig. Aber selten zuvor wurde ĂŒber einen zornigen jungen Mann auf so saukomische Art und Weise erzĂ€hlt wie hier: Cartoon- und Muppetfiguren werden zwangsgeoutet, es wird erklĂ€rt, dass Cola Leute schwul macht und warum blonde Asiaten kanadische Pornos ruinieren.
WĂ€hrend man ĂŒber die Abenteuer des Helden lauthals lacht, spĂŒrt man dennoch die Verzweiflung, die ihn antreibt und fĂŒhlt sich in dieser Hinsicht ein wenig an den groĂen Don Quixote erinnert. Als unser Held den Sohn des fundamentalistischen Dr. Verge kidnappt, hat der SpaĂ allerdings ein Ende âŠ
So hochkomisch "Lockpick Pornography" ist, so intelligent stellt Joey Comeau darin Fragen zu Gender, Familienwerten, Minderheiten und Moral. Heiligt der Kampf fĂŒr den Zweck jedes Mittel? Braucht es eine Gender-Guerilla, um "die Sache" voranzubringen?