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Lysbeth die Holländerin: Historischer Roman

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Es war im oder um das Jahr 1544, als Kaiser Karl V. die Niederlande regierte und unser Schauplatz die Stadt Leyden war.

Jeder, der diese schöne Stadt schon einmal besucht hat, weiß, dass sie inmitten von weiten, flachen Wiesen liegt und von vielen Kanälen durchzogen ist, die mit Rheinwasser gefüllt sind. Aber jetzt, im Winter, kurz vor Weihnachten, lagen die Wiesen und die malerischen Giebeldächer der Stadt unter einer glitzernden Schneedecke begraben, und anstelle von Booten und Kähnen glitten Schlittschuhläufer auf der gefrorenen Oberfläche der Kanäle, die zu ihrer Bequemlichkeit gekehrt wurden. Außerhalb der Stadtmauern, nicht weit vom Morsch poort, bot die Oberfläche des breiten Grabens, der sie umgab, einen ebenso fröhlichen wie reizvollen Anblick. Genau hier mündete einer der Rheinarme in diesen Graben, den die Vergnügungssuchenden in Schlitten, auf Schlittschuhen oder zu Fuß hinunterfuhren. Die meisten von ihnen waren in ihren besten Kleidern gekleidet, denn der Tag war ein Feiertag, der für eine Art Schlittschuhkarneval mit Schlittenrennen, Spielen wie Eisstockschießen und anderen Vergnügungen genutzt wurde.