Der Deutsche Orden ist neben den Templern und Johannitern einer der drei größten Ritterorden, die während der Kreuzzüge im Heiligen Land entstanden. Während viele dieser Gründungen schnell wieder in der Bedeutungslosigkeit versanken, gelang es dem Deutschen Orden innerhalb kürzester Zeit, neben den Johannitern und Templern, zum drittgrößten Orden aufzusteigen. Seither unterlag der Orden einem ständigen Wandel, bedingt durch innere und äußere Einflüsse, sowie zeitliche, politische und gesellschaftliche Veränderungen. Dabei hat sich nicht nur seine Struktur verändert, sondern auch sein Tätigkeitsfeld und seine Aufgaben. Wie zu seiner Gründung stehen die Fürsorge und Pflege der Kranken und Hilfebedürftigen sowie die soziale- und geistliche Betreuung, durch Werke der christlichen Erziehung und Bildung, nachwievor im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Im Unterschied zum Mittelalter fehlt ihm heute der Charakter des kämpfenden und missionierenden Ordens. Mit dem Schwert in der Hand und dem Segen des Papstes sollten die Heiden zum christlichen Glauben bekehrt werden. So gelang es den Deutschen Brüdern, ein geschlossenes Territorium für sich zu gewinnen und einen eigenen Ordensstaat in Preußen zu begründen. Die Anfänge für die christliche Gemeinschaft liegen bisher im Dunkeln, da nur wenige Urkunden seine Existenz bezeugen. Traditionell richtet man sich nach den Aussagen der "De primordiis ordinis Theutonici narratio", wonach der Orden während des 3. Kreuzzuges vor Akkon gegründet worden sein soll. Doch findet sich bereits nach der erfolgreichen Beendigung des 1. Kreuzzuges ein Deutsches Spital in Jerusalem. Die vorliegende Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen dem Wandel der Aufgaben und der raschen Entwicklung, bzw. Ausbreitung, des Deutschen Ordens während seiner Frühphase, anhand von überlieferten Quellen und urkundlichen Zeugnissen.
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