Der Band untersucht das Genre erstmals eingehend in seinen komplexen und vielschichtigen interkulturellen Auffächerungen, die sich in nationalspezifischen Western-Variationen finden. Er eröffnet interessante Perspektiven auf diesen film- und kulturgeschichtlich kaum erschlossenen Bereich.
Ein Schwerpunkt gilt den verschiedenen nationalen Western-Varianten in Osteuropa. Beiträge von Spezialisten aus Polen, Tschechien und Russland arbeiten bislang unbekannte Übereinstimmungen und Differenzen im Gebrauch des Genres in den damals kommunistischen Ländern zu Tage. Deutlich wird dabei u.a., dass das ideologisch als anrüchig betrachtete, aber beim Publikum sehr beliebte Genre vor allem in Russland und Polen über die Intervention der Regierungen dazu diente, sowohl Kapitalismuskritik als auch Überhöhungen der eigenen Nationalkultur zu inszenieren.
Darüber hinaus beinhaltet der Band auch Texte mit neuen Perspektiven auf den deutschen Western sowie auf Western-Variationen im französischen, britischen, australischen, indischen und afrikanischen Kino. Auch die vielfältigen Verbindungen zwischen Western und Eastern werden u.a. anhand internationaler Koproduktionen beleuchtet.
Der Band betont die Vielschichtigkeit und Komplexität der interkulturellen Transformationen des Western, die sich von Europa über Lateinamerika und Afrika bis nach Australien und Asien nachweisen lassen. Dabei wird herausgearbeitet, wie Western-Elemente in sehr unterschiedlicher Weise zur Geltung kommen, um nationalspezifische Kulturmuster und Kommunikationszusammenhänge zu verhandeln.