Die Studie untersucht den Gebrauch von Lernstrategien hörender erwachsener Lerner der Deutschen Gebärdensprache mit verschiedenen Experimenten. Die Arbeit bettet das Strategiekonstrukt in einen neuen theoretischen Hintergrund ein und entwickelt daraus ein Klassifizierungsmodell: Auf der Grundlage der Handlungstheorie von Habermas werden Lern-, Sprachverwendungs- und Regulierungsstrategien sowie Fertigkeiten trainierende Strategien unterschieden. Die Basiselemente von Strategien sind elementare kognitive Operationen. Zu deren Analyse im Kontext des Gebärdensprachlernens werden die Arbeiten zu Heurismen von Polya und Dörner sowie die Beschreibung von Lompscher herangezogen. Die Basis für die Klassifizierung der kognitiven Lernstrategien bietet das Modell der Entwicklungsstufen von Piaget. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen Strategien und der interindividuellen Variable Lernstil nach Kolb untersucht.
Aus dem Inhalt:
Einleitung ·· Zur sprachlichen Situation Gehörloser und der Gebärdensprachlehre in Deutschland ·· Gebärdensprachlehren und -lernen als Gegenstand der wissenschaftlichen Reflexion ·· Neurologische Erklärungen für Schwierigkeiten beim Gebärdensprachlernen ·· Lernstrategien: Definitionen und Klassifizierungsansätze ·· Strategien innerhalb eines handlungstheoretischen Ansatzes: Handlung - Operation - Fertigkeit ·· Grundlagen für die Klassifizierung kognitiver und metakognitiver Lernstrategien ·· Lernstile: Definitionen und Klassifizierungsansätze ·· Methodologie und Beschreibung der Erhebungen ·· Strategien zugrunde liegende Heurismen und elementare kognitive Operationen ·· Klassifizierung kognitiver Lernstrategien auf der Grundlage von Piagets Entwicklungsstufen ·· Klassifizierung metakognitiver Lernstrategien ·· Strategien, die die Entwicklung von Fertigkeiten trainieren ·· Produktionsstrategien ·· Rezeptionsstrategien ·· Auswertung der Lernstiluntersuchung ·· Fazit