"Ich bin Bolle" - das ist die Geschichte eines (normalen?) DDR-Lebens. Frank Schütze ist einer, der nach dem Leben sucht. Diese auf sechs Bände konzipierte Serie erzählt von den dreißig DDR-Jahren des Autors. 1959-1989; als Kind aus der Intelligenz im Arbeiter- und Bauernstaat immer benachteiligt, wird die Geschichte eines Menschen erzählt, der sich schließlich zum Kämpfer entwicklelt und später (1988) selbst der Stasi trotzt. Natürlich bezahlt er dafür auch, aber es ist Leben pur - Abitur, Diskotheker, Panzerregiment, Universität Rostock, Landwirtschaftsstudium, Berater in mehreren Landkreisen des Bezirkes Frankfurt/O, Bezirksarbeitsgruppenleiter im Bereich Düngung / Pflanzenernährung. Schließlich wird es der Stasi mit diesem Schütze zu bunt und man versucht ihn professionel kaputt zu spielen.
Mit diesem Band (Ein Rabauke) liegt der erste Teil nun endlich vor. Er behandelt Kindheit und Jugend in Halle (an der Saale) und Schwedt/O. Frank besucht hier die normale Oberschule, macht das Abitur und wird schon 1974 Diskotheker in einem Schwedter Jugendklub. Noch scheint alles ganz normal zu sein, aber Schütze ist schon ein Suchender, geprägt von einer schweren Krankheit (Gelenkrheuma mit 5 Jahren), einer der schon mit sechzehn Jahren alles kennenlernen will, denn morgen, kann dies ja wieder passieren, er weckt auf und kann sich nicht mehr bewegen (wie mit fünf Jahren beim akuten Schub des Rheumas erfahren) und dann will er wirklich gelebt haben!