Guy de Maupassant gilt als Aushängeschild weltliterarischer Novellenkunst. Seine Erzählungen erfrischen uns nach wie vor durch deren Natürlichkeit, schlichter Eleganz und Bodenständigkeit.
Erfreut und amüsiert genießen wir diese kleinen Zeitreisen, welche einen genüsslichen Einblick in die bürgerliche Lebenswirklichkeit der französischen Gesellschaft des 19ten Jahrhunderts gewähren. Auf diesem Hörbuch befinden sich folgende vier Erzählungen: "Die Blutrache" berichtet von einer Mutter, deren Sohn einem feigen Mord zum Opfer fällt. In ihrer grenzenlosen Trauer entschließt diese sich nun die Gerechtigkeit selbst in die Hand zu nehmen und ersinnt einen grausamen Vergeltungsakt. "Coco" erzählt vom Bauersjungen Zidor, der durch Unverständnis gegenüber seiner Umwelt und Missgunst gegenüber allem und jedem motiviert zum bloßen Zeitvertreib ein altes Pferd zu Tode quält. Im Prinzip eine Parabel auf das anscheinend vorherrschende Bedürfnis mancher Menschen ihrer eigenen Unsicherheit und Unzufriedenheit dadurch Ausdruck zu verleihen, dass man sich über Dinge erhebt, von denen man keine Ahnung hat und sich Urteile anmaßt, die einem nicht zustehen. Gewissermaßen eine Rache aus Langeweile. "Die Hand" ist die Geschichte eines unaufgeklärten Mordfalls, bei welchem die Indizien auf eine ungeheuerliche Erklärung hindeuten. "Der Krüppel" thematisiert Toleranz und Verhalten der Gesellschaft gegenüber Außenseitern.