Der eine lässt den Kopf schon von Natur aus gerne hängen, ein anderer behält den Blick stur geradeaus gerichtet, was immer ihm auch widerfahren mag. Es ist sicher eine Frage der Veranlagung, die Dinge eher aufmunternd oder aber enttäuschend anzusehen – doch lässt es sich auch erlernen, das Lager den negativ Denkenden zu wechseln? Ob das berühmte Glas nun tatsächlich halb voll und eben nicht genauso leer erscheint, ist bloß eine Frage der Anschauung. Es könnte wohl auch mehr dahinterstecken, eine Grundeinstellung nämlich, die auf alles ausstrahlt. Eine erheiternde Weltsicht hat gewiss Vorteile für sich zu verbuchen, die denjenigen, die sich ständig herabgezogen fühlen, fehlen müssen. Wer sich dazu durchringen kann, auf der gefühlten Sonnenseite des Lebens zu stehen, hat sicher mehr davon als einer, der dem Schatten nicht entfliehen kann. Der Optimismus verbindet Menschen aus den verschiedensten Schichten miteinander, es gelingt ihnen, sich über sämtliche Barrieren hinweg gegenseitig aufzubauen, wenn sie sich begegnen. Dann hilft einer dem anderen dabei, in ein besseres Licht zu rücken, was viele mit Dunkelheit umgibt, wenn nicht gar umnächtigt. Mit einem strahlenden Lächeln kann der Tag beginnen, ganz gleich, was er auch mit sich bringen mag. Es findet Widerhall in den Gesichtern derer, die sich davon angesprochen fühlen, und ihrerseits mit ähnlichen Mitteln reagieren. Kaum ist ein freundliches Wort aufzuschnappen, hebt sich schon die Stimmung, ungetrübte Zuversicht breitet sich aus, auch wenn sie noch so sehr angefeindet wird. Es ist ein Kraut gewachsen gegen um sich greifende Miesepetrigkeit.