Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
»Jetzt reißt mir aber allmählich der Geduldsfaden! Nein, zum Donnerwetter! Du kommst nicht mit!« Der weißhaarige, knorrig wirkende Mann im Rollstuhl hob drohend die Hand. Das kleine Mädchen warf schwungvoll die langen blonden Haare über die Schultern, schickte einen sehnsüchtigen Blick zu der startbereiten Sportmaschine hinüber und fragte mit herausfordernd blitzenden Kirschaugen: »Wieso nicht?« »Weil ich es sage, darum!« »Dass die Erwachsenen immer so faul sind, Kindern was zu erklären!« »Also…«, wollte Arnold Peters auffahren, doch er besann sich. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte um seine Lippen, bevor er antwortete: »Weil es unverantwortlich wäre, wenn ich, ein Gelähmter, der sich das haarsträubende Vergnügen leistet, sein Flugzeug selbst zu steuern, auch noch Passagiere mitnehmen würde, zumal ein Kind. Kapiert?« Teresa, genannt Resi, schüttelte den Kopf. »Sie können doch alles, Señor Peters! Sie sind der beste Pilot von ganz Venezuela, hat neulich mal einer gesagt.« Arnold Peters lachte bitter auf. »Der beste gelähmte Pilot, war wohl gemeint, weil es wahrscheinlich sowieso nur einen einzigen in Venezuela gibt. Nein, nein, für mich nehme ich das Risiko auf mich, aber nicht für dich, denn ich bin ein alter Mann, der mit seinen siebzig Jahren das Leben fast hinter sich hat. Du aber bist acht und hast es vor dir. Also, tummele dich!« Resi zuckte die schmalen Schultern und lief barfuß mit schwingendem bunten Röckchen über die Wiese davon, die hinter dem Wohnhaus der Arnold-Peters-Farm lag und dem Hausherrn als Privatpiste diente.
