Der Vierteiler "Die Prüfung" aus dem Hause Wolfy-Office ist ein echtes Experiment. Die Story des psychopathischen Killers, der die Familie eines Mannes entführt und diesem brutale Aufgaben stellt, wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Klingt gut? Ist es aber nicht, denn das heißt leider
konkret, dass wir in Folge 2 über weite Strecken genau das Gleiche hören wie in Folge 1 – nur dass es diesmal von einer Journalistin kommentiert wird! Der Erkenntnisgewinn ist dabei gleich null, der Spaßfaktor wohl noch darunter. Dazu kommen lauter innere Monologe, und so ist die härteste
Prüfung die des Hörers, das Hörspiel nicht vorzeitig auszuschalten...
Kreative Ansätze und gute Ideen machen noch kein gutes Hörspiel. Vieles wirkt nicht zu Ende gedacht und unglaubwürdig, und so verstehen wir sehr gut, wenn es im Schlusssong heißt: "I hurt myself today to see if I still feel". Aber wäre dazu wirklich diese Folge nötig gewesen?