Gibt es fĂźr uns einen Bezug zum Ewigen, GĂśttlichen, so dass die Welt nicht einfach "alles" ist? Haben wir eine letzte Orientierung, einen letzten Halt? Die Antwort der Religion ist die, dass wir aus einem uns tragenden, aber auch uns beanspruchenden Sinngrund leben, in dem wir Halt und Orientierung finden und fĂźr den der Name "Gott" steht.
Seit Beginn des kritischen Denkens im alten Griechenland wollte man diese Antwort im Diskurs denkend entscheiden.
HĂCHSTES GUT UND ABSOLUTE VERBINDLICHKEIT
Sollen unsere Bewertungen begrĂźndet sein, so setzen wir einen MaĂstab der Beurteilung voraus. Platon nennt ihn die "Idee des Guten". Die Gewissheit von einer letzten und unbedingten Gutheit, die nicht nur unsere subjektive Konstruktion ist, sondern ihre Gutheit aus sich selbst besitzt und somit alles Gute begrĂźndet, muss ebenfalls Bestandteil eines vernĂźnftigen Gottesbegriffs sein. Der sogenannte "ontologische Gottesbeweis" fasst all die Beweise in das Argument zusammen, dass unser Denken sich widersprechen wĂźrde, wenn wir nicht ein HĂśchstes und Unbedingtes voraussetzten.